Malkurs


 

Malkurs "Malen macht glücklich" mit Claudia Reuss

Nach dem Informationsabend über die positive Wirkung des Malens auf den Menschen und insbesondere auf Kinder, füllte sich die Teilnehmerliste sehr schnell mit über 30 Mädchen und Buben im Alter von 3 bis 6 Jahren. Von dieser Resonanz waren wir alle überrascht und Frau Reuss freut sich sehr darüber. Auch wenn das für sie bedeutet, dass sie mehr Termine anbieten muss als im Vorfeld angedacht. Schließlich sind es 6 Kleingruppen, die mit Feuereifer bei der Sache sind; offen und neugierig bei dem Projekt "Malen macht glücklich" mit den teils völlig unbekannten Materialien experimentieren.

An drei aufeinander folgenden Freitagen arbeiten immer zwei Gruppen an einem Thema.

Das erste Treffen stand unter dem Schwerpunkt: verschiedenes Malpapier mit mehreren Sinnen erfassen und das Malen mit Buntstiften. Dabei wurde herausgefunden, wie sich die Wirkung einer Farbe verändert je nach dem wie der Stift geführt wird. Spielerisch machten die Kinder dabei Erfahrungen mit verschiedenen Maltechniken. Die 3 bis 4 Jährigen erprobten sich am Umgang mit Wasserfarbe und der unterschiedlichen Wirkung, je nach dem, wie viel Wasser sie am Pinsel hatten und wie intensiv er in den Farbnäpfen gedreht wurde.

                                 

Das zweite Treffen hatte "Freude" zum Inhalt. "Wo spüre ich Freude in meinem Körper?, Wie fühlt sich Freude an? Welche Farbe drückt für dich Freude aus?"

Diese Fragen fanden  Ausdruck in einem großen Herzen, dass jeder Teilnehmer mit Acrylfarbe und dem Finger als "Pinsel" betupfte. Dabei war auch das habtische Erleben der Acrylfarben sehr wichtig.

Bei den Jüngeren stand die sinnliche Erfahrung des Vermalens der Acrylfarbe im Mittelpunkt. Auch sie brachten so "Freude" zu Papier.

Die Fotos zeigen die kleinen Künstler mit ihrer Mentorin bei ihrem freudigen Tun.

                                  

 

Beim dritten Treffen beschäftigten sich die Malerinnen und Maler mit dem Schwerpunkt "Wut".  Frau Reuss erzählte dazu zum Einstieg die Geschichte vom "Motzbären" und wie sich Wut, Ärger, Angst ihren Weg in den Menschen bahnen um sich in ihm festzusetzen. Doch in der Erzählung wurden auch bildhaft Möglichkeiten aufgezeigt, wie man diese Gefühle wieder los werden kann. Wichtig war es ebenso, deutlich zu machen dass diese Empfindungen jeder Mensch erlebt, egal ob klein oder groß, Mann oder Frau, jung oder alt. In Zeichnungen konnten die Kinder betrachten, wie "Wut" in der Malerei ausgedrückt werden kann. Sie intepretierten das so, dass Wut bei Erwachsenen sehr groß und hässlich aussieht, wie ein Monster mit großem Mund und scharfen Zähnen.

Danach machten sie sich selbst daran, ihrem "Motzbären" eine Gestalt zu geben. Dazu zeichneten sie zunächst mit schwarzem Buntstift die Konturen auf, um ihn dann mit selbstgemachten Farben auf Leimbasis auszumalen. Dazu benutzten sie Pinsel und Finger; je nach Lust und Experimentierfreude. Dabei waren sie ganz bei sich und ihrem Bild. Es lag eine Ruhe und Konzentration im Raum, die durch das Abspielen leiser klassischer Musik unterstützt wurde und am Ende hatte jeder sein Bild von seinem Motzbären nach den eigenen Vorstellungen.Die Bilder waren sehr individuell und jedes sehr gelungen.

                                                       

Damit ist der Malkurs für diese Kinder zu Ende. Als Fazit bleibt: es hat allen, Kindern und Projektleiterin, viel Spaß und Freude gemacht. Die Kinder konnten sich gut auf das Projekt einlassen und das Ziel "Malen macht glücklich" wurde auf jeden Fall erreicht. Ganz nebenbei haben sie noch neue Maltechniken und Ausdrucksmöglichkeiten kennengelernt und ausprobiert. Für diese Kinder war es auch von Bedeutung, dass sie ungestört malen konnten - was so im Freispiel nicht gegeben ist. Das hat ihnen sehr gut gefallen.

Das ist doch ein tolles Kompliment an Frau Reuss und der schönste Dank, den die Kinder direkt zurückgeben können.

Am Freitag, 26.02.16, startete der 2. Durchgang des Malkurses. Die Ziele und Inhalte bleiben gleich, nur das eingesetzte Material hat sich bei den 3 bis 5 jährigen Kindern leicht verändert. Sie erlebten, dass man nicht nur mit Buntstiften, Fingerfarben und ähnlichem malen kann, sondern auch mit natürlichen Farben aus Pflanzen gewonnen, die es in (fast) jedem Haushalt gibt. Besonders beeindruckt hat die kleinen Künstler dabei, dass vor vielen hundert Jahren schon Menschen ihre Höhlen auf diese Weise bemalten und dass diese Zeichnungen bis heute erhalten geblieben sind. Ganz begeistert machten sie sich sogleich daran, selbst auszuprobieren, wie sie eine Fläche gestalten können - ganz ohne Pinsel, nur mit ihren Händen.

                                           

Beim nächsten Treffen der 2. Gruppe drehte sich alles um das Thema "Freude". Künstlerisch, bildnerisch stellte es dieser Kurs auch wieder in Form eines Herzens dar. Aufallend war bei dieser Gruppe, dass die Jungs viel kräftigere, auch dunkle Farben, auswählten als das einzige Mädchen

                

Die Jüngeren brachten "Freude" nur mit der Wahl der entsprechenden Farben zu Papier und waren am Ende sichtlich stolz auf ihre Werke

 

 

Text und Fotos: Carola Caupert-Müller