Fronleichnam


 

Fronleichnam – was ist das?

 

Immer weniger Kinder kennen diesen Brauch aus eigener Erfahrung: Auf geschmückte Straßen  Blumen streuen - von Altar zu Altar, bis das Körbchen leer ist. Die Blaskapelle spielt dazu, die Gläubigen ziehen mit durch die Straßen und der Pfarrer trägt unter einem besonderen Himmel eine Monstranz als Zeichen für Jesus mitten in der Menge.

Was für ein schönes Bekenntnis zu unserem christlichen Glauben in aller Öffentlichkeit und gerade auch für Kinder leicht zu fassen.

Nicht zuletzt deshalb nahmen wir in der Bärengruppe die Vorbereitung auf dieses Fest sehr wichtig und gestalteten nach und nach einen Teppich aus bunten Tüchern. Jeder fand seinen Platz auf diesem Weg und es dauerte nur wenige Momente, bis das erste Kind die Verbindung zu Jesu Einzug in Jerusalem knüpfte. Eine Zeichnung in die Mitte gelegt, regte die Kinder dazu an, ihr Tuch auch auszuschmücken und schon hatten wir das Bild eines „Fronleichnamsteppichs“. Die Betrachtung eines Fotos führte uns zu weiteren Details, die wir nach unseren Möglichkeiten umsetzten. Und am Ende war ein richtiger kleiner Altar entstanden, den Kinder und Eltern gleichermaßen bewunderten.

Um den „Leib Christi“, der als Hostie in der Monstranz mitgetragen wird, den Kindern greifbarer zu machen, setzte die Erzieherin Oblaten ein. Die erhoffte Wirkung ließ nicht lange auf sich warten – gleich wussten einige Kinder, dass „der Herr Pfarrer Greier in der Kirche auch immer so welche hat und an die Schulkinder und die Erwachsenen austeilt“ (O-Ton eines Mädchens). Carola Caupert-Müller erklärte kurz, dass die Oblaten keine richtigen Hostien sind und es deshalb möglich ist, jedem Kind eine in die Hand zu geben – auch wenn es noch keine Erstkommunion gefeiert hat. Das Strahlen auf den Gesichtern der Kinder als sie „den Leib Christi“ bekommen haben spricht für sich.

Als Abschluss malten alle gemeinsam einen Blumenteppich mit Straßenmalkreide auf den Weg zum Eingang des Kindergartens und so konnten wir gemeinsam ein klein wenig Fronleichnam erleben – wir waren alle sehr bewegt danach.

                                                       

 

Text: Carola Caupert-Müller

Fotos: Iris Marek/ Carola Caupert-Müller