Die Feuerwehr war da


 

Räumübung im Kindergarten

Was müssen wir machen, wenn es brennt?

 

Dieser Frage gingen Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens St. Joseph in Hofheim im Laufe der ersten Oktoberwoche auf den Grund. Mit viel praktischer Übung und allerlei Experimenten zur Verdeutlichung entdeckten und erlebten die Beteiligten, welche Schritte zu tun sind.

Zuerst wurden die Fluchttüren im ganzen Haus gesucht und besprochen, woran sie zu erkennen sind. In der Einrichtung sind alle rot gestrichen und mit einem Leuchthinweis gekennzeichnet. Außerdem wurde festgestellt, dass sie immer nach außen aufgehen und von innen jederzeit ohne Schlüssel zu öffnen sind.

 

Im nächsten Schritt wurde ausprobiert, wie wir am Schnellsten durch diese Türen nach draußen gelangen. Dabei wurde deutlich, dass Drängeln und Schubsen keine guten Möglichkeiten sind, sondern nur Zeit kosten. Rasch haben die Kinder gefolgert, dass es besser ist, wenn die, die nahe bei der Tür sind, zuerst hinaus gehen und dabei eventuelle Stühle „aus der Bahn“ stellen, damit die anderen ungehindert folgen können. Für Verwunderung sorgte zunächst der Hinweis, dass alle so angezogen wie sie gerade sind, raus gehen müssen. In Hausschuhen oder sogar nur auf Strümpfen, ohne Jacken und ohne Mützen – egal, wie das Wetter gerade ist. „In echt?“, fragten die Kinder mehrmals nach und fanden es dann ganz lustig, als sie sicher waren, dass das kein Scherz ist.

Immer wieder wurde der „Ernstfall“ geübt, auch während der Freispielzeit, und die Kinder wurden von mal zu mal sicherer und schneller beim Verlassen des Hauses. In diesem Zusammenhang zählten wir auch jedes Mal auf, was die Erzieherinnen nicht vergessen dürfen: Fenster und Türen schließen, Mappe (mit den Anwesenheitslisten) mitnehmen, in den Nebenräumen prüfen, ob sich dort noch Personen befinden. Inzwischen zählen die Kinder diese Dinge „wie im Schlaf“ ganz ohne Hilfe auf.

 

Viel bleibenden Eindruck hinterließ auch das Experiment, das deutlich machte, wie schnell eine einzige Kerzenflamme erlischt, wenn ein Glas darüber gestülpt wird, weil kein Sauerstoff mehr in der Luft ist und das Beobachten des Rauches dabei. „Erst geht der Rauch nach oben, bis er an das Glas oben anstößt und dann geht er runter“ fasste ein Kind seine Beobachtung in Worte und auf die Frage: „Was müssen wir deshalb machen, wenn ein Raum voller Rauch und Qualm ist und wir raus wollen?“

„Klein machen“, „Krabbeln“, kamen die Antworten wie von selbst und auch das probierten wir natürlich gleich aus.

 

So vorbereitet fieberten alle der Räumübung am Freitag, 07.10.16, entgegen, an der dann auch einige Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Hofheim anwesend waren. Zunächst beobachteten sie fachmännisch, wie die Räumübung verlief (sie waren sehr zufrieden) und dann zeigten sie den Kindern ein Löschfahrzeug und einen Teil ihrer Feuerwehrausrüstung. Besondere Bedeutung legten die Feuerwehrmänner darauf, dass eventuelle Ängste bei den Kindern abgebaut werden und sie im „Schonraum Kindergarten“ sehen und hören können, wie sich ganz normale Menschen nach und nach in Feuerwehrleute verwandeln. Und der Plan ging auf – viele Buben und Mädchen probierten die Utensilien aus und waren mit „Feuereifer“ bei der Sache, wie auch die Fotos zeigen.

                                                                                                           

 Bärengruppe zu Besuch im Feuerwehrhaus

Am M0., 07.11.16 war es soweit - der von der Bärengruppe heißersehnte Gegenbesuch bei der Feuerwehr Hofheim stand an. Kommandant Karlheinz Vollert erwartete uns bereits im Feuerwehrhaus und zeigte zunächst wie Feuerwehrleute ihre Anzüge immer so aufräumen, dass sie schnell wieder angezogen werden können. Danach ging es nach draussen, wo er uns erklärte welche Besonderheiten ein Löschfahrzeug bietet. "Auf der Fahrerseite ist alles, was zum Löschen gebraucht wird und auf der Beifahrerseite alles Werkzeug" wissen wir jetzt.

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Das Strahlrohr war ohne Schlauch schon ganz schön schwer...

       

... dagegen ist die "Kübelspritze" ein echtes Kinderspiel(zeug).

Und dann ging es rauf und zum ersten Mal rein in das Feuerwehrauto. Ein echtes Krafttraining für die helfenden Erzieherinnen!

                                       

So ein "Spreizer" ist ein echtes Schwergewicht. Wer damit arbeiten will, braucht ganz schön viel Kraft hat Carola festgestellt.

                            

 

   

                                                                                             Das war das begehrteste Fahrzeug bei den Buben und Mädchen, die Drehleiter. Und jeder, der sich traute, durfte mit dem Feuerwehrmann Uwe Hegenbart gemeinsam im Korb ein Stück nach oben fahren.

Das war eine tolle Erfahrung.

                                                   

Nach der tollen und im wahrsten Sinn des Wortes überragenden Fahrt im Korb der Drehleiter überraschte uns die Feuerwehr mit "Löschmaterial für Leib und Seele" - es gab Getränke und Hörnchen für alle. Frisch gestärkt war auch noch der Blick in den Schlauchturm möglich und zum krönenden Abschluss wurde der Traum vieler Kinder wahr: Kommandant Vollert fuhr uns im Feuerwehrauto zurück in den Kindergarten.

                   

Es war ein erlebnisreicher Tag für uns alle und viele versprachen beim Aussteigen: "Wenn ich groß genug bin, gehe ich auch zur Feuerwehr!".

Das wäre sicher der schönste Lohn für diese kindgerechten Einsätze der Hofheimer "Floriansjünger", die uns sehr begeistert haben.

 

Herzlichen Dank für alles

Text und Fotos: Carola Caupert-Müller, Leitung